Eine Reise zum Vergessen
- Hansruedi Ulrich
- vor 7 Stunden
- 2 Min. Lesezeit
Voller Motivation reisten die Tuggner NLB-Ringer zum ersten Auswärtskampf ins Wallis.
Doch Pech und Pannen führten zum totalen Desaster. Tuggen wurde disqualifiziert und
verlor 0:40.
Nachdem vor Wochenfrist zum Auftakt in der Challenge League die Ringerriege Tuggen
gegen Vizemeister Weinfelden nach guter Leistung nur hauchdünn verlor, stand am
Samstagabend in Muraz der erste Auswärtskampf gegen das Team Valais an. Tuggen wollte
den Aufsteiger nicht unterschätzen, denn die Walliser zeigten vor Wochenfrist bei der
knappen Niederlage in Bern gute Leistungen. Das Märchler Ringerteam musste die weite
Reise sowieso geschwächt in Angriff nehmen. Schwergewicht Fredi Bruhin fehlte seinen
Kameraden weiterhin auf der Matte, Co-Coach Jonas Müller stand mit Willisau in der NLA im
Einsatz und Fritz Reber war verletzt. So kamen Jonas Steiner, Lukas Lötscher und die
technische Leiterin Miriam Lötscher zu ihrem ersten NLB-Einsatz der Saison.
Riesige Enttäuschung auf der Waage
Darum waren die Sorgenfalten im technischen Staff berechtigt. Tuggen hat nun mal nicht den
breiten Kader wie andere Teams und kann beliebig Ringer auswechseln. Und die ganz jungen
lässt man lieber in der ersten Liga Erfahrungen sammeln, anstatt schon früh in der NLB zu
verheizen. Erst am Samstagvormittag kam dann auch noch die Nachricht, dass Florian Schärli
krankheitshalber nicht antreten würde. So konnten die Tuggner mit nur neun Kämpfern ins
Wallis ziehen. Ein sportliches Handicap zwar, aber noch nichts Verheerendes. Doch bei der
Abwaage ging das nervenzerreibende Warten auf John Ani los. Der junge Baselbieter, der seit
dieser Saison für Tuggen ringt, befand sich aufgrund einer Weiterbildung schon in der
Westschweiz und wollte von dort direkt zu seinen Kameraden stossen. Doch auf dem Weg
nach Muraz wurde Ani unverschuldet in einen Autounfall verwickelt. Der talentierte Ringer
blieb glücklicherweise unverletzt, verpasste aber leider die vorgeschriebene Abwaage. Daher
war das für die Tuggner vernichtende Verdikt besiegelt. Das Swiss Wrestling Reglement sieht
vor, wenn ein NLB-Team zwei Gewichte nicht besetzen kann, verliert es per Forfait mit 0:40.
Die Tuggner Enttäuschung darüber war riesig, doch das Urteil korrekt.
Trotz allem mit viel Moral gekämpft
Nach dem für die Tuggner negativen Bescheid, entschieden sich die beiden Teams die
Kämpfe für die angereisten Fans trotzdem auszutragen. Für die Tuggner war es natürlich
nicht einfach, die notwendige Spannung nochmals aufzubauen. Trotz allem zeigten die
Märchler viel Moral und beherzte Kämpfe. Lukas Lötscher, Roman Ulrich und Sky Hrasche
erkämpften sich schöne Punktesiege. Adrian Ulrich siegte durch technische Überlegenheit.
Jonas Steiner, Miriam Lötscher und Ziaullah Durani erkämpften trotz Niederlage Punkte für
ihr Team. Einzig Robin Biederer musste gegen seinen sehr starken Gegner mit einem Nuller
ab der Matte. Bitter, bei normaler Besetzung wäre ein Auswärtssieg gegen das Team Valais
durchaus im Bereich des Möglichen gelegen. Die Tuggner stehen nach zwei Kämpfen mit zwei
Nullern da, nicht gerade dies was man sich ausgerechnet hat. Nun sind sämtliche Tuggner
Ringer gefordert ihr Team besser zu unterstützen. Am Samstag steht in Bern ein weiterer
schwerer Auswärtskampf an. Es braucht jetzt viel Moral um den missratenen Saisonstart
nicht in einen Katastrophalen ausarten zu lassen.
HRU


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